Allerdings sollte die anstehende Fahrt nach Don Det nicht minder abenteuerlich werden. Ob es an mir und meinem Karma lag, vermag ich nicht zu sagen, doch überraschte uns unser Bus mit einer Pannenserie auf dem Weg zur Grenze.
Mehrfach krochen der Fahrer und sein Bordmechaniker unter das Gefährt und flickten irgendetwas an der Achse. Notdürftig mit einem Fahrradschlauch und etwas Klebeband, während die 35-köpfige Reisegruppe fachsimpelnd daneben stand. Irgendwann wurden wir aufgefordert, uns alle auf die eine Seite des Busses zu setzen, um das Gewicht entsprechend zu verlagern. So brauchten wir gut elf Stunden bis wir die Grenze erreichten und schließlich auch passierten.
Kurz hinter der Grenze galt es dann den Bus zu wechseln. Handelte es sich bisher um einen ordentlichen, wenn auch recht betagten Reisebus, so musste jetzt die ganze Mannschaft auf einen Mini-Pick-Up-Truck umsteigen. 25 Mann kletterten auf die Ladefläche, was zu einem gemütlichen Gedränge führte. Weitere fünf fanden einen Platz auf dem Dach bei dem Gepäck und die restlichen fünf Mitfahrer hingen einfach hinten dran.
Nach kurzer aber höchst unterhaltsamer Fahrt, wurden wir am Anleger abgesetzt, von wo aus es mit dem Boot auf die Insel gehen sollte. Der angekündigte Anleger entpuppte sich aber lediglich als ein Stück des Sandstrandes. Hier wurden wir alle mitsamt unserem Gepäck in einen Holzkahn gepfercht. Hätte man uns Paddel in die Hände gedrückt, um selbst zur Insel zu gelangen, es hätte niemanden verwundert. Im Stockdunkeln ging es dann durch die bisweilen winzigen Mekong-Inselchen in Richtung Don Det.
Doch um die ganze Geschichte abzurunden, gab kurz vor der Insel der Motor unseres Bootes den Geist auf. Mit einem letzten Röcheln versagte er den Dienst und wir wurden freundlich aufgefordert, jetzt und hier auszusteigen. Etwa 20 Meter vom Strand entfernt sprangen wir also mit Sack und Pack in das knietiefe Wasser des Mekong und wateten an Land.
Als ich mich in einen Bungalow einquartierte und das wohlverdiente Bier in der Hängematte auf meiner Veranda genoss, ließ ich die vergangenen Tage im Geiste Revue und den Sitzsack von Fatboy Sitzsack original passieren. Mir war klar, dass ich richtig Glück gehabt habe, allerdings beschlichen mich leise Zweifel, ob die Busreisen hierzulande tatsächlich sicherer sind, als die Fahrt auf dem Motorrad.
Am nächsten Morgen wollten wir in Richtung der laotischen Grenze aufbrechen. Sicherheitshalber hielten wir an der nächsten Werkstatt an, um unseren Bikes einen Ölwechsel zu gönnen. Der brockige, tiefschwarze Schlamm zeigte, dass es nach 3500 Kilometern mehr als überfällig war.